Verdoppelung der Hilfe - Halbierung der Armut

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Die Internationale Finanzfazilität – neue Zauberformel der Entwicklungsfinanzierung?

Im Vorfeld des »Millennium+5«-Gipfels der Vereinten  Nationen im September 2005 ist Bewegung in die festgefahrene Debatte über Entwicklungsfinanzierung gekommen. Aufrüttelnde Berichte des UN-Generalsekretärs Kofi Annan, des von ihm initiierten Millenniumprojekts unter Leitung von Jeffrey Sachs und der Weltbank kommen einhellig zu dem Schluss, dass die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) bis zum Jahr 2015 nur noch zu erreichen sind, wenn die öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) unverzüglich und drastisch erhöht wird. Diese Einschätzung wird inzwischen nicht nur von NGOs sondern auch von den meisten Regierungen geteilt. Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen die Erhöhung der bilateralen ODA im Rahmen verbindlicher Stufenpläne und die Einführung neuer internationaler Finanzierungsinstrumente. Eine prominente Rolle spielt dabei der Vorschlag der britischen Regierung, eine Internationale Finanzfazilität (IFF) einzuführen. Mit der IFF sollen, abgesichert durch langfristige Zahlungszusagen der beteiligten Regierungen, über die Ausgabe von Anleihen auf den internationalen Kapitalmärkten Mittel aufgenommen werden, die unmittelbar zur Armutsbekämpfung verwendet werden können. Auf diese Weise sollen in den kommenden 10–15 Jahren 500 Mrd. Dollar mobilisiert werden. 

Autor: Jens Martens
Herausgegeben von VENRO
Berlin/Bonn, Juni 2005