UmSteuern

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Folgen von Kapitalflucht und Steuerhinterziehung für die Länder des Südens - und was dagegen zu tun ist

Die Länder des Südens verlieren jedes Jahr mehr als 1.000 Mrd. US-Dollar durch illegale Kapitalflüsse in Schattenfinanzzentren und Steueroasen. Dadurch entgehen den Ländern Steuereinnahmen in dreistelliger Milliardenhöhe. Die Ursachen dafür sind vielfältig:  Viele Länder verfügen noch immer nicht über leistungsfähige Steuersysteme, ihre Finanzverwaltungen sind schlecht ausgestattet, korrupte Eliten schaffen unterschlagenes Staatsvermögen außer Landes,  und ausländische Investoren erhalten langjährige Steuervergünstigungen (tax holidays) oder vermeiden durch diverse Tricks der Gewinnverlagerung in Niedrigsteuerländer Zahlungen an den Fiskus.

ie Gründe für die prekäre Situation der öffentlichen Kassen vieler Entwicklungsländer sind aber keineswegs nur „hausgemacht“. Die Regierungen der führenden Industrieländer tragen erhebliche Mitverantwortung, weil sie eine effektive Regulierung und Kontrolle des internationalen Finanzsystems und die Bekämpfung der Schattenfinanzzentren jahrelang versäumt oder durch eine Politik der Deregulierung sogar aktiv verhindert haben.

MISEREOR, terre des hommes und das Global Policy Forum untersuchen in ihrem aktuellen Report UmSteuern das Ausmaß und die Folgen von Kapitalflucht und Steuervermeidung in den Ländern des Südens.

Der Report beleuchtet die verschiedenen Methoden der Umgehung von Steuerzahlungen und die Rolle, die Steueroasen und Schattenfinanzzentren dabei spielen.  Außerdem  beschreibt er, was die Regierungen auf internationaler Ebene im Kampf gegen Steuerhinterziehung und Steuervermeidung unternehmen, und was sie tun sollten, um dem Ziel globaler Steuergerechtigkeit näher zu kommen. Denn Steuergerechtigkeit ist eine notwendige Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit und die Überwindung von Armut und Marginalisierung – auch und gerade in den Ländern des globalen Südens.

Autoren: Jens Martens und Wolfgang Obenland

Herausgegeben von Misereor, terre des hommes, Global Policy Forum Europe

Düsseldorf/ Bonn/ Osnabrück, Mai 2010

ISBN: 978-3-943126-01-3