Nichtregierungsorganisationen und die Vereinten Nationen

Perspektiven nach dem Weltgipfel 2005

Nichtstaatliche Organisationen haben in den Vereinten Nationen (UN) seit Anfang der 1990er Jahre erheblich an Bedeutung gewonnen. Versuche, ihre formellen Beteiligungsmöglichkeiten zu reformieren, hatten jedoch seit der letzten Überprüfung der Konsultativbeziehungen zwischen UN und NGOs 1996 keinen Erfolg. Die Vorschläge des vom UN-Generalsekretär eingesetzten „Cardoso-Panels“ spielten in den Reformdebatten des Jahres 2005 keine Rolle. Statt dessen setzten die Regierungen im Vorbereitungsprozess zum Millennium+5-Gipfel der Vereinten Nationen das entgegengesetzte Signal: Im Gegensatz zu den Weltgipfeln der 1990er Jahre und den Tagungen des ECOSOC und seiner funktionalen Kommissionen schlossen sie NGOs von den Vorbereitungen auf den Gipfel und dem Gipfel selbst weitgehend aus.

Welche Perspektiven zeichnen sich vor diesem Hintergrund für die zukünftige Mitwirkung von NGOs in den Vereinten Nationen ab? Welche Reformvorschläge liegen auf dem Tisch, wo bestehen die größten Widerstände, wo erscheinen politische Fortschritte möglich? Und welche konkreten Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für den weiteren Reformprozess in den Vereinten Nationen?

 

Autor: Jens Martens

Herausgegeben von Friedrich Ebert Stiftung, Global Policy Forum Europe

Bonn, Januar 2006